Übrigens wird das Essen unter großen Silberglocken gebracht. Der Weg von der Küche bis in die hinteren Ecken der Turnhalle ist halt arg weit.
Das Verhängnis nahm seinen weiteren Verlauf. Nun gab es Kalbsbries mit Morcheln und Krebsschwänzen auf hausgemachen Nudeln mit Timutpfeffer. Punkt eins: Die Nudeln waren prima.
Punkt zwei: Die Krebsschwänze waren elendiglich mehlig. Punkt drei: Als Sauce wurde nicht Morchelrahm angegossen, sondern Krebsjus. Rot, tomatig, sinnlos, weil er die Krebse nicht vor der Mehligkeit rettete und - viel schlimmer - die ohne jede Sahne gekochten Morcheln nicht wachküsste, sondern erschlug.
Ohne Sauce waren sie allerdings auch nicht besser, Morcheln brauchen Sahne, das weiß man, das ist bekannt! Die hatten sie nicht bekommen, sie waren einfach nur eingeweicht und in der Pfanne gebraten worden.
Was einen wunderbar aromenarmen unterholzig-säuerlichen Geschmack herausbrachte. Endlich etwas Innovatives, was man so noch nirgendwo hatte! Denn Morchelrahm kann eigentlich jeder.
Den musst Du erstmal versauen! Das Bries ebenfalls mehlig, ohne Salz und Pfeffer, uninteressant. Ein völlig ruiniertes Gericht. Ich wurde spontan innovativ und erfand ad hoc Minussterne. Der Herr Blanc war allerdings auch keine einzige Minute in seiner Küche.