Joseph Motombo, den kennt Ihr wahrscheinlich. Das ist so eine Art Brieffreund. Der schreibt mir und etlichen anderen fast jede Woche eine e-mail.
Mal aus Ghana, dann wieder aus Uganda oder aus dem Kongo. Nicht immer nennt er sich Motombo, die Namen wechseln wie die Staaten, aus denen er mir schreibt. Und immer wieder hat er tolle Neuigkeiten, der Joseph. Mal habe ich eine Erbschaft gemacht.
Oder in einer Lotterie gewonnen, von der ich gar nicht wusste, dass ich bei ihr mitgemacht habe. Oder ich soll eine beträchtliche Summe dafür erhalten, dass ich mein Konto für einen Geldtransfer aus Burundi nach Deutschland zur Verfügung stelle.
Immer geht es um Riesensummen, allein im letzten Jahr dürften so um die 50 Millionen zusammen gekommen sein, die ich geerbt oder gewonnen habe oder mir mit halblegalen Dingen hätte verdienen können.
Wenn man dem Joseph so glaubt. Nur, es ist halt eines der Joseph will immer, dass ich erst einmal Geld überweise, damit er vor Ort in Afrika die administrativen Dinge vorfinanzieren kann.
Mal möchte er 5.000, mal 50.000 Euro. Und wenn ich ihm dann schreibe, er könne das Geld sehr gerne von meinem Lottogewinn abzweigen oder aus der Erbmasse nehmen oder selbst vorfinanzieren, gerne mit ordentlich Zinsen, dann antwortet er nicht mehr, der Joseph. Bis zu seinem nächsten Angebot halt.