Wie bereits auf der Bayern-Seite erwähnt gestattet sich die Beziehung zwischen den Bayern und Franken seit der schmachvollen Zwangsannexion im Schicksalsjahr 1814 Jahr schwierig. Die Franken haben daher ihre eigene Hymne:
Wohlauf, die Luft geht frisch und rein,
wer lange sitzt, muss rosten.
Den allerschönsten Sonnenschein
lässt uns der Himmel kosten.
Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid
der fahrenden Scholaren.
Ich will zur schönen Sommerszeit
ins Land der Franken fahren,
valleri, vallera, valleri, vallera,
ins Land der Franken fahren.
Eine der inoffiziellen Strophen lautet sogar:
Napoleon gab als Judaslohn
– ohn' selbst es zu besitzen –
ganz Franken und die Königskron’
den bayrischen Komplizen.
Die haben fröhlich dann geklaut
uns Kunst, Kultur und Steuern,
und damit München aufgebaut.
Wir müssen sie bald feuern!
Die einzig schlüssige Erklärung, warum Ernest Hemingway behauptete "Fahren Sie gar nicht erst woanders hin, ich sage Ihnen, es geht nichts über München. Alles andere in Deutschland ist Zeitverschwendung." ist, dass er wohl versäumt hatte, das liebliche Franken zu besuchen. Sonst hätte er seine Meinung zu München als Nonplusultra Deutschlands schlagartig geändert.
Denn trotz der Zwangsannexion unter der die fränkische Volksseele bis heute leidet, hat sich die Bevölkerung ihr herzliches, zuvorkommendes und tolerantes Wesen zu großen Teilen bewahrt.
“Mir san mir“ sagt der Bayer … “Basst scho!”
entgegnet der Franke. Wenn das mal keine Toleranz ist!
Fränkisch ist zänkisch? Man sagt den Franken zwar – größtenteils natürlich zu Unrecht - nach, sie wären oft etwas eigensinnig, ein wenig stur und nachtragend, mitunter auch zu bescheiden und recht sparsam. Auf jeden Fall sind sie weltoffen, dennoch heimatverbunden, zuverlässig, gastfreundlich und haben das Herz auf dem rechten Fleck! Und da williswunderbarewebdesignerin aus dem idyllischen Unterfranken stammt und über all diese positiven Eigenschaften verfügt, hat sie ihren geknechteten fränkischen Landsleuten diese Seite gewidmet.
Die Liebenswürdikeit der Franken offenbart sich bereits im wohlklingenden Dialekt, der gänzlich auf alle harten Konsonanten wie "P", "K" oder "T" verzichtet. Alles wird butterweich ausgesprochen: "K" wie "G", "P" wie "B" und "T" wie "D" (also z.B. "frängisches Bubbendeoder", oder "Budslabben").
Lesiglich das "R" wird ausgiebig vorne im Gaumen gerollt (z,B "Horrrch amal!“). Wird ein Franke aus Häme gezwungen, hochdeutsch zu sprechen ("jetzt sag doch mal Puppentheater") endet dies in der Regel damit, dass er - da er ja keine harten Konsonanten beherrscht - sie tann aper kanz pesonters petont und dapei wilt um sich spuckt. Hierbei handelt es sich um die sogenannte fränkische Hyperkorrektion.
Als williswunderbarwewebdesignerin nach langer Zeit einmal wieder durch ihr wunderschönes Heimatstädtchen schlenderte (es regnete leider), wurde sie übrigens mit den folgenden Worten begrüßt: "Herrgoddsagrammend, verdammds Scheißwedder dreggerds, schö dass'd a amol widder do bisd."
Wenn das mal keine herzliche Begrüßung ist! Man fühlt sich sofort wieder zuhause!
.Um noch einmal auf die Sturm- und Drangzeit von Willis Mäzen zurück zu kommen:
Auch er wird jederzeit bereitwillig bezeugen, dass es sich insbesondere bei den Unterfranken um einen ganz besonderen Menschenschlag handelt. Kein Wunder also, dass zumindest seine letzten beiden Gespielinnen ihre Wurzeln (und eine Vielzahl von illustrer Verwandtschaft) in diesem paradiesischen Fleckchen Erde haben!
Besonders viel Bildmaterial sammelte er in Nürnberg, denn schon Edward Browne schwärmte: "Nürnberg ist unter allen Städten, die ich jemals in Teutschland gesehen habe, die allerschönste."
Nimm das, Ernest!
Und noch dazu so viele Türme?
Ein Volk, ein Reich, drei Igel
am Schlösserbrunnen
genug von Nürnberg gesehen!
Mit der Pegnitz und anderen Nürnberger Sehenswürdigkeiten machte Willi dann aber doch kurzen Prozess, kehrte Mittelfranken den Rücken und genoß den Ausblick auf das malerischte stille Örtchen von ganz Franken.
Es kann sich übrigens damit rühmen, sowohl der Geburtsort williswunderbarerwebdwesignerin als auch Alois Alzheimers zu sein.
Apropos Alzheimer - zu guter Letzt noch ein Zitat, das angeblich besonders auf fränkische Frauen zutrifft:
"Frauen sind immer bereit zu vergeben und zu vergessen. Aber sie vergessen nie, was sie vergeben haben."
Auch in Franken gilt übrigens das deutsche Reinheitsgebot. In den Marktbreiter Annalen ist nachzulesen, dass die über dem Breitbach hängenden "Abbordde" an Brautagen nicht benutzt werden durften - nach Genuss des fertigen Gerstensaftes aber umso mehr besucht werden mussten.
Leider wurden die damaligen Pegelstände dieser Ereignisse nicht überliefert.